Aus zahlreichen Gesprächen wissen wir, dass Digitalisierung gerade in der Primärversorgung vielseits unzureichend verstanden wird: "Digitalisierung? Da braucht es Videotelefonie, E-Mails und Apps!", oder "Telemedizin funktioniert nicht, weil Ärzte nicht digital arbeiten wollen." sind Aussagen, die wir oft gehört haben.
Tatsächlich sind zahlreiche Initiativen zur Digitalisierung und Modernisierung in der Primärversorgung bereits im Gange, werden jedoch oft unzureichend wahrgenommen. Zudem ist das grundsätzliche Verständnis von Primärversorgung unter den Stakeholdern sehr inhomogen, und das Potential und die Leistung der modernen Primärversorgung zu wenig sichtbar.
Natürlicher Weise ist die Primärversorgung kleinteilig organisiert - und kleinere Organisationseinheiten verfügen häufig nicht über die Ressourcen, um innovative Projekte voranzutreiben. Gesundheitspolitische Diskussionen werden - ebenso naturgemäß - oft standespolitisch geführt, statt rein lösungsorientiert mit Blick auf die Primärversorgung.